Feelforce

 

Feelforce 

Feelforce besteht aus dem Kernteam Annalena Maas, Ute Rauwald und Jorien Gradenwitz. Wir verstehen uns als feministisches Theaterkollektiv. Auf den brachen Flächen, die sich im Patriarchat rund um die existenziellen Fragen von FLINTA* Personen gebildet haben, forschen wir.

Diese Flächen brauchen, neben inhaltlich fundiertem Wissen auch eine gute Portion Humor. Das richtige Verhältnis dieser Wirkmächte loten wir gemeinsam aus und entwickeln in Zusammenarbeit mit Expertinnen* vor Ort vielstimmige Theaterabende. Die Sensibilisierung für Sorgearbeit und ein generationenübergeifender Dialog stehen im Zentrum unserer Arbeit.

Die Menschen hinter dem Namen

Jorien Gradenwitz

Ute Rauwald

Annalena Maas

Jorien Gradenwitz wurde in Baden Württemberg geboren und wuchs in Hessen auf. Vor ihrem Schauspielstudium an der Kunstuniversität Graz assistierte sie am Schauspiel Frankfurt. Seit 2018 ist sie festes Ensemblemitglied am Hessischen Landestheater Marburg. In Marburg war sie unter anderem in den Produktionen „Cabaret“ (Regie: Carola Unser) als Sally Bowles, in „Wonderwomb“ (Regie: Eva Lange) und in „Tragödienbastard“ (Regie: Romy Lehmannn). Darüber hinaus entwickelte sie während der Corona Lockdowns verschiedene Formate, die sich der Verbundenheit widmeten, wie das Telefon Format „mit einem Ohr im Theater“. Abgesehen von ihrer Arbeit als Schauspielerin engagiert sich Jorien Gradenwitz für mehr Geschlechtersensibilität auf, hinter und neben der Bühne.

 

Ute Rauwald, geboren 1962 in Essen, Muttervater von zwei Kindern, studierte an der staatlichen Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart Schauspiel. Nach ihrem Abschluss war sie zehn Jahre lang als Schauspielerin in Stuttgart, Essen und Bremen tätig. Sie studierte an der Universität Hamburg Schauspieltheaterregie, gewann 1998 mit ihrer Abschlussinszenierung ‚Sechs hässliche Töchter’ den Regienachwuchswettbewerb der Wiener Festwochen und wurde Hausregisseurin am Deutschen Schauspielhaus Hamburg von 1999 bis 2002. Im Jahre 2004 gewann sie mit ihrer Projekt-Inszenierung ‚Abelite’ den bayrischen Theaterpreis. Sie inszeniert/e als freie Regisseurin unter anderem in Frankfurt, Darmstadt, Bremen, Ulm, Nürnberg, Bamberg, Thaliatheater, Kampnagel und bei der Ruhrtrienale und erarbeitete für die Kulturhauptstadt Ruhr 2010 ein dreijähriges deutsch[1]israelisches Austauschprojekt. Seit 2004 leitet sie die Hamburger Company ‚Buddha Lounge’, die sich aber zur Gruppe ForcedTheater entwickelte, eine ‚gemeinsam geführte‘ Künstler:innencompany zwischen bildenden und performenden Künstler:innen aus Deutschland und Österreich. ForcedTheater’s Performance ‚#METOO. EIN PLAIDAYER FÜR DAS SPRECHEN‘ wurde auf Kampnagel uraufgeführt und für das HLTM Marburg 2020 weiterentwickelt. Ihre nächste Performance ‚in „her“ words‘ ist für den Stadtraum Graz am 08.06.2022 für das Dramatiker:innenfestival konzipiert. Ute Rauwalds Lehrtätigkeit für Regie führte sie an die Theaterakademie Hamburg, wo sie seit Oktober 2003 bis heute als Dozentin für ProjektRegie und im Moment für Projektregie in einer Kooperation mit der KUG tätig ist. Seit September 2011 bis heute arbeitet sie als Universitätsprofessorin für Schauspiel an der Kunstuniversität Graz (KUG) und wirkte parallel dazu als Gastprofessorin für Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in der Zeit von 2011 bis 2012, anschließend als Dozentin für Supervision für Regie/Dramaturgie/ Choreographie bis zum Sommersemester 2013. She doesn’t beleave in forever 21 und ist seit 2021 Diplomsenatsvorsitzende des Instituts Schauspiel der KUG, konzipierte mit Rosemarie Brucher das Genderloungeformat UNISEX am Grazer Schauspielhaus/Koop Genderzentrum, initiierte und betreut das Diplomwerkfestival der Schauspielstudierenden an der KUG als ein politisches Statement zur Stellung der Schauspieler:innen im kreativen Prozess. Schauspieler:in wie Regisseur:in, Performer:in, Teil-und Koleitung einer Company setzt sie sich permanent als Künstler:in, Forscher:in, Lehrende für die Erschließung des Theaters, der Artistic Research UND Gleichstellung darin, in verschiedenen, theaterweitübergreifenden Kooperationen, ein.

 

Annalena Maas, geboren in Saarbrücken, machte ihren Bachelor in Germanistik an der Universität Hamburg und arbeitet während ihres Studiums an verschiedenen Hamburger Bühnen, wie dem Altonaer Theater und auf Kampnagel. Nach ihrem Abschluss assistierte sie am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg unter anderem für Dusan Parizek, Roger Vontobel, Karin Henkel und Jan Philipp Gloger. Sie studierte Regie an der Theaterakademie August Everding. Ihr Diplom machte sie 2017 am Stadttheater Ingolstadt mit „Terror“. Außerhalb ihres Studiums inszenierte sie im Rahmen von EigenArten die Oper „Arsenikblüten“, „Das Tagebuch der Anne Frank“ an den Kammerspielen Wiesbaden. Sowie „Baumarkt lockere Schreibe“ eine Stückentwicklung von behinderten Menschen im kreativ Labor der Pfennigparade München. Seit ihrem Abschluss arbeitet sie als freie Regisseurin unteranderem in der freien Szene in München und Saarbrücken, am Stadttheater Augsburg, Nürnberg, Backnang und am Mainfrankentheater Würzburg. Ihre stets feministischen Inszenierungen sind von hoher Musikalität geprägt. Mit großer Ernsthaftigkeit widmet sie sich der humorvollen Darstellung der Geschichten und Sachverhalte. Alle Infos über die einzelnen Inszenierungen: annalenamaas.de  Kontakt: [email protected]

 

 

 

Spiel 67 – Nothing left to lose 

SPIEL 67 – NOTHING LEFT TO LOSE (UA)

67, das ist das aktuelle Renteneintrittsalter in Deutschland. Alle leben länger, alle sterben später und wer bekommt die Rentenpunkte für die Kinder…? Janis Joplin ruft uns aus einem geliehenen Cabrio irgendwas mit Freiheit zu und wir müssen das alles nochmal überdenken.

Mit Frauen* aus Marburg und Umgebung forschen wir uns durch einen Pool an Gedanken, Erfahrungen und Forderungen. Wir spielen euch das SPIEL 67, das sich zur Aufgabe macht, die Synapsen zwischen Altersarmut und Mutter*schaft neu zu bilden. Wir sind Mütter*, Töchter*, Schwestern*, jung und alt, kinderlos und doch schon lange Mütter*. Auf der Bühne können wir unsere Geschichten tauschen, denn was wir zu berichten haben, ist eben so ein kollektives Erlebnis, wie eine einzelne Erfahrung. Wir zeichnen biografische Miniaturen und gesellschaftliche Großformate und wagen einen generationenübergreifenden Dialog.

Der Hauptgewinn: ein Sessel mit Aufstehhilfe, eine Freundin* und das Ende des Patriarchats!

Ein partizipatives Projekt von und mit FEELFORCE, das sind: Ute Rauwald, Annalena Maas und Jorien Gradenwitz

Mit: Rashil Alchahin, Deniz Aytaç, Ayla Arthur, Pat Arthur, Angelika Bieneck, Jorien Gradenwitz, Tina Kuhn, Nelly Langelüddecke, Leah Nieber, Leonie Ramelow, Ute Rauwald, Leoni Schnell, Angela Schönemann, Geli Geelsen, Emma Töppler und Ann Marie Weber.

Eine Produktion des Hessischen Landestheater Marburg in Kooperation mit dem Referat für Gleichstellung, Vielfalt und Antidiskriminierung der Universitätsstadt Marburg.

 

Stimmen

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Ich fand super schön, dass so viel unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen aus Marburg mitgespielt haben und ihre Geschichte teilen könnten.

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Alles in Allem hatte ich das Gefühl, dass Mutter sein vor allem eine komprimierte und verstärkte Art und Weise von „Frau“-Sein generell ist, dass quasi alle die internalisierten Sexismen, die man im Alltag erfährt, sich extrem verstärken, sobald man ein Kind bekommt.

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Manchmal vergisst man, wie viel man für andere Menschen oder „den Frieden der Situation“ und ein harmonisches Miteinander tut, denn „man will ja nicht stören“, weil man sich so sehr daran gewöhnt hat, eben das zu tun.

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Ich selber habe mich in genug Situationen wiedergefunden. Das Stück ging mir sehr nahe. Ich weiß, der Fokus lag auf Mutterschaft und Altersarmut, aber auch die Szenen, in denen z.B unbezahlte Care – oder Reproarbeit angesprochen wurde waren krass für mich zu sehen.